Forum Liberal: Klimaschutz in der Kommunalpolitik!

Wolf-Dieter Karle

Beim erneut gut besuchten Forum Liberal der FDP Ditzingen berichteten die StadträteHorst Ludewig und Wolf-Dieter Karle über die Ditzinger Kommunalpolitik, vom Zweckverband für das Gewerbegebiet in Schwieberdingen (hinterm Bosch in Richtung Markgröningen) über den verzögerten Umbau des Kreisels in Hirschlanden Richtung Schöckingen bis hin zum Punktesystem für die Vergabe von Bauplätzen.

 Aus der FDP-Kreistagsfraktion konnte Kreisrat Horst Ludewig melden, dass die Müllgebührennicht erhöht werden. Auch die Kliniken im Landkreis Ludwigsburg seien gut aufgestellt und hätten ein vergleichs-weise geringes Defizit. Intensiv wurde das Klimaschutzkonzept der Kreis­ver­waltung diskutiert.

Sie will bis 2035 klimaneutral werden und zu den bestehenden zwei Vollzeit­stellen für Klimaschutz 11 weitere Stellen besetzen. Kritisch wurde diskutiert, ob so viele Stellen erforderlich sind. Wenn man je Vollzeitstelle inkl. Beihilfe, Pensionsansprüchen und Bürokosten 70.000 Euro Kosten kalkuliere, komme man bei 13 Stellen auf 900.000 Euro im Jahr. Da müsse man prüfen, ob diesen hohen Ausgaben ein angemessener Nutzen an CO2-Einsparungen oder Kosteneinsparun­gen gegenüberstehe.

Ein weiteres Thema war der Ausbau der Windkraft. Henning Wagner meinte, man brauche Windräder, Auch Ditzingen müsse sich damit befassen.

Horst Ludewig

Doch es sei ein Dilemma, dass man mit den Windrädern Natur und Tierwelt schade sowie Wälder und Felder verschandele. So sind in Schwieberdingen drei Riesen-Windräder geplant, die mit Rotorblatt 261 m hoch sind. Der Stuttgarter Fernsehturm zum Vergleich ist nur 216 m hoch. Im Hinblick auf den Mindestabstand der Windräder zu Wohngebieten sei es unverständlich, dass in der Regionalver­samm­lung CDU, SPD, Freie Wähler und Grüne sich mit 800m Abstand begnügten, obwohl die gesetzlichen Vorgaben 900m Abstand, so der abgelehnte Antrag der FDP, ermöglichten.

Henning Wagner

Höchst bedauerlich sei, so Henning Wagner, dass man das Kernkraftwerk Neckar­westheim abgeschaltet habe. Dieses habe zu niedrigsten Kosten 3,7 mal soviel Energie geliefert wie alle 780 bestehenden Windräder in Baden-Württemberg zusammen. Das heiße im Umkehrschluss, dass man 1.500 - 2.500 Windräder bauen müsse, allein um den Energieverlust vom KKW Neckarwestheim auszugleichen. Hinzu komme, dass die Windkraft selten mit Volllast laufe und nur etwas über 20% der theoretisch möglichen Energie erzeuge und bei Windstille gar keine Energie liefere. Aus diesem Grund planen die Ministerien in Bund und Land für Baden-Württemberg10-15 große Gaskraftwerke mit einer Leistung von 6,5 GW (als Vergleich: das KKW Neckarwestheim hat eine Leistung von 1,3 GW) als Absicherung für die Windkraft. Man ersetze also CO2-freie Atomkraft durch CO2-intensive fossile Gasenergie.

Ein weiteres Thema des Forum Liberal waren die Europa-, Regional-, Kreis- und Kommunal­wahlen. Ein vom FDP-Kreisausschuss, darunter Carsten Beckers aus Ditzingen, erarbeitetes Kommunalwahlprogramm liegt vor, und wird um Ditzinger Themen ergänzt.

Henning Wagner

 

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